Auf der Flucht vor Der Vargouilleschar und der Vampirbande
Thordin spurtet voran und überwindet auch die unwegsame Verwerfung im Boden der Eckkammer flink, schon hört man seine Schritte etwas weiter im Westen an einer symmetrischen Wegesgabelung verlangsamen. Plätschern hört er nun im Eifer des Gefechts keines...
Ginger stößt um die Ecke und winkt Ihre Gefährten zur Eile. Beim Blick zurück sieht sie wie die Vargouilleschar bald Boldran und Xiara in den Rücken beißt - und die ersten Vampire das obere Ende der Treppe erreicht haben.
Kognoskula und Dimble laufen so schnell sie Ihre Füße tragen, und mit Xiara und Boldran im Rücken, die keinen Widerspruch dulden, erreichen auch sie das Geröll der Eckkammer.
Gilthas rennt hinter Thordin her und bleibt auch an der Weggabelung stehen. "In welche Richtung? Kannst du das Wasser hoeren?" wendet er sich an Thordin. Dabei schaut, schnueffelt und lauscht er abwechselnd in den linken und rechten Gang.
"Keine Ahnung", brummt Thordin und läuft aufs Geratewohl in den rechten Gang um dort um die Ecke zu spähen und zu lauschen.
Thordins Gehörsinn ist offenbar zu beschäftigt damit, das Geschrei der Vargouille, Dimbles Kontergesang, das Antreiben des Paladin und seine eigenes Geklappere zu sortieren. Er hört kein Wasser - aber dafür auch sonst kein Ungemach. Er biegt um eine elaborate Rechtskurve, welche recht unmittelbar in einen weniger elaboraten naturnahen Stollen mündet. Der Zwerg sieht wie der Stollen eine Biegung nach Osten vornimmt. Schnell laufen jedenfalls kann man hier bestens. Gilthas und Ginger sind ihm auf den Fersen, doch auch sie sehen und hören nicht mehr.
Boldran, Xiara, Dimble und Kognoskula haben inzwischen die aufgerissene Eckkammer durchquert, die fliegenden Vargouilles sind ihnen dicht auf den Fersen und reißen ihre grün glimmenden Mäuler auf, begierig gegen Dimbles tapfer vorgetragenen Gesang anzukämpfen. Die Vampirbande ist noch hinter der Ecke, doch holt ebenfalls auf.
"Ein verdammtes Labyrinth ist das", schimpft Thordin. Immerhin ein breiter Gang hier. Er läuft weiter, gespannt was die nächste Biegung bringt.
Auch Gilthas hat keine Ahnung welcher Gang der Richtige ist. "Ein Gang ist wie der andere fuer mich. Lass uns einfach hier weitergehen!"
Thordin rennt voraus, behutsam nicht in den Tücken des nur notdürftig bearbeiteten Naturstollens zum Oppfer zu fallen und zu stolpern. Als er um die Kurve lugt, sieht er ein Schimmern. Der Stollen hat wieder einen gepflasterten Abschnitt, der ein Loch zu enthalten scheint. Eines, das schimmert. Nur noch ein paar Schritte, und Thordin sieht, dass dies eine sonderbare Sorte von Furt ist. Ein Steig durch einen 10ft breiten Fluss, der hier flink und unauffällig durch den Berg zieht.
Xiara und Boldran bekommen inzwischen die Mäuler der Vargouille in den Rücken, doch das kann sie im Moment nicht zum Anhalten bewegen.
Xiara folgt den anderen mit flinken Schritten, dabei schlägt sie mit ihrer Klinge aber auch einmal nach den widerlichen fliegenden Köpfen, die sie verfolgen.
Dimble und Kognoskula geben ihr bestes, doch die kurzen Beine erlauben keine wirklich schnelle Flucht. Das Getrampel der Vampirbande kommt näher. Boldran hält Schritt, Xiara gar, nimmt sich einen Herzschlag Anathalas um sich zu wirbeln und dabei eine der verfolgenden Vargouille im vollen Flug zu erwischen.
Gilthas und Ginger traben zu Thordin auf und stehen nun auch am Rande dieses Wasserloches, durch das der Fluss strömt. Thordin ist mir nichts dir nichts darüber gesprungen und hat bereits auf der anderen Seite des Wasserloches eine Sackgasse ausgespäht. Aus dem Wasserloch erspähen Ginger und Gilthas das willkommene aber schwache Schimmern eines phosphoreszierenden Pilzes. Das klare Wasser des Gebirgsbaches rinnt flinkt durch ein schlankes Flussbett, tief genug um Kognoskula verschwinden zu lassen, doch keinen Gilthas.
"Thordin, geht es da hinten weiter? Dann kommen wir alle rueber." ruft Gilthas dem Zwergen hinterher. Da er gesehen hat wie tief Thordin im Wasser versunken ist, wendet er sich an die Halblingsdame. "Wenn es hinter dem Fluss weitergeht, kann ich euch schnell rueber tragen. Das Wasser wuerde euch sonst bis zu den Augen gehen."
"Eine Sackgasse, allem Anschein nach", antwortet Thordin.
"'Vertraut der Gunst von Ben-Hadar', sagte der Mephit. Mit anderen Worten, wir sollen uns dem Wasser anvertrauen. Vielleicht ist dies der Punkt. Man sagt zudem, Vampire könnten fließendes Wasser nicht durchqueren... Kommt also ruhig herüber."
Thordin versucht nun kurzerhand, ob das Wasser sicher durchwatbar ist. Er beginnt den Weg flußabwärts zu erforschen.
Xiara hält weiter mit Boldran Schritt, der mit seiner schweren Rüstung nicht annähernd so flink unterwegs ist, wie die Elfin, und schlägt dabei achtlos nach den fliegenden Köpfen. Da sie sich aber weniger auf ihren Angriff konzentriert, geht dieser daneben und schneidet nur durch die Luft.
Schon der erste Fuß des Zwergs wird von der flotten Strömung beinahe zur Seite gerissen. Mit etwas Corsicht gelingt ihm ein sicherer Stand auf der zweiten Stufe. Auf der dritten dann erfasst das Wasser seinen Rumpf und versucht ihn wegzudrücken. Gilthas sieht, wie sich Thordin mit Mühe dagegen stemmt, als er sich bückt, um tiefer in den Wasserkanal stromabwärts blicken zu können. Das Flussbett setzt sich indieser Größe fort, nur ein paar Schritt weit voraus sieht Thordin wie es außer Sichtweite kurvt.
Jeder Schritt birgt das Risiko, dass das Wasser den angehobenen Fuß packt und einen davonträgt.
Dimble und Kognoskula gefolgt von Boldran und der schwertschwingenden Xiara kommen nu num die Kurve gerannt. Kognoskula ruft nur: "...loslos, nur nicht stehenbleiben - die Horden sind uns dicht auf den Fersen!"
"Was denkt Ihr? Wollen wir unser Glück im kühlen Nass dann gar versuchen oder uns zurück kämpfen?"
Thordin erschafft noch schnell einige Lichter die stromabwärts über der Wasseroberfläche tanzen. Die Frage scheint eher rhetorisch zu sein, denn Thordin ist schon drauf und dran ins Wasser zu springen.
"Wir haben dem Mephit bis hierhin vertraut - nur damit aufzuhören wäre sinnlos!" antwortet Kognoskula außer Atem, kontrolliert noch den Sitz ihres Rucksackes und springt hinter Thordin her.
“Ich denke auch, wir sollten den Weg hier fortsetzen,” stimmt Xiara der Halblingsmagierin zu.
Gilthas schaut sich kurz nach den Verfolgern um und auch fuer ihn ist der Fluss die beste Fluchtmoeglichkeit. "Dann auf in den Fluss. Kognoskula, wenn das Wasser zu tief ist, kann ich dich auf die Schultern oder Huckepack nehmen." Dann geht er hinter Thordin her und von dem Damm ins tiefere Wasser.
Die Halblingsdame hat unmittelbar mit Schwimmbewegungen eingesetzt, sie kann hier wahrlich nicht stehen. Im Moment wehrt sie sich noch mittels einer Umklammerung von Xiaras Arm dagegen, von dem flinken Wasser mitgerissen zu werden. "*prust* ... in Ordnung,... aber lasst uns keine Zeit verlieren..."
Keine Widerrede ertönt. Kein Zögern ist mehr angebracht. Das Wasser möge Heil und Rettung sein. Und so schreiten die Gefährten in den flink fließenden Strom. Wohl wissend, dass er sie jederzeit von den Beinen holen kann, und ohne Anker und Steuer mit sich reißen kann. Auch Boldran tritt in das Nass. Einige Vargouille sammeln sich an der Schwelle zu dem unterirdischen Fluss und drängen sich gegenseitig in den engen Flugraum zwischen Decke und Wasser. Im dimmen Licht der schwach leuchtenden Höhlenpilze den fliehenden Gefährten hinterher.
Schnell greift auch Gilthas nach Kognoskula und hilft ihr auf seinen Ruecken zu klettern. Dort muss sie es sich neben oder am Rucksack gemuetlich machen. "Kannst du dich da festhalten?" fragt er nach hinten. Falls sie einigermassen Halt hat, schliesst Gilthas zu Thordin auf.
"Das geht, hab Dank." presst Kognoskula heraus, als sie angestrengt auf Gilthas' Rücken klambert und sich an seinen Rucksackriemen festkrallt.